Am Wochenende 22./23.06.2024 hatte die Fachgruppe N (Notversorgung & Notinstandsetzung) des THW Ortsverbands Siegen von Samstag auf Sonntag ein (fast) vollständiges, autarkes Basiscamp errichtet. Ziel des Ausbildungswochenendes war, dass die Einheit das Camp selbst eigenständig plant, aufbaut, betreibt und auch bewohnt, um so die Abläufe zu üben und das Konzept weiter zu verfeinern.
Eine der Lehren aus früheren großen Einsätzen wie zum Beispiel beim dem Elbe-Hochwasser 2013 war, dass in solchen Großschadenslagen regelmäßig nicht ausreichend Unterbringungsmöglichkeiten für überörtlich unterstützende Einsatzkräfte zur Verfügung stehen. Das THW hat deshalb im Rahmenkonzept 2018 unter anderem die Fachgruppe „N“ als neue Einheit des Technischen Zugs konzipiert und eingeführt. Eine ihrer Teilaufgaben die dabei feldmäßige Unterbringung der eigenen Einheiten. Das Einsatzkonzept für diese Art von Notunterkunft sieht vor, dass bis zu 24 eingesetzte THW-Kräfte bei längeren Einsätzen autark und nah an der Einsatzstelle unterbracht werden können.
Zentraler Punkt des Aufbaukonzeptes ist eine Zugangsschleuse (hier der blaue Pavillon in den Fotos), die verschiedene Hilfsmittel zur Reinigung der Einsatzkleidung und eine Hygienestation bereit hält. Dadurch sollen mögliche Gefahrstoffe gar nicht erst ins Camp verschleppt werden.
Zudem werden 3 große Unterkunftszelt eingesetzt, die variabel als Schlafmöglichkeit oder Aufenthalts- und Verpflegungsbereich genutzt werden können. Zum Betrieb des Basiscamps wurden außerdem ein großer Stromerzeuger, mehrere Zeltheizungen, ein Trinkwasser-Vorrat sowie 2 mobile Tankstationen für Kraftstoffe eingesetzt.
Insgesamt hat die Einheit über 40 Stunden für das Ausbildungswochenende und die Vor- und Nachbereitung investiert. Obwohl noch einzelne Bausteine für einen 100%tig, autarken Campbetrieb fehlten, war die Erkenntnis, dass man bereits sehr gut auf den Ernstfall vorbereitet ist.
Bericht: THW Siegen, Benjamin Leicht
Foto: THW Siegen, Benjamin Leicht, Marius Scholze