Am Mittwoch, 8.11.23, war die 1. Bergungsgruppe des THW Siegen abends erneut zu Gast beim Wasserwerk Brachbach e.V.. Rund um den Wernsbergstollen des Wasserwerks konnte im Rahmen eines Ausbilddungsdiensts unter anderem das Ausleuchten unter schwierigen Bedingungen vor und im Stollen geübt werden.
Bereits seit einiger Zeit haben sich die Einsatzkräfte der 1. Bergungsgruppe immer wieder mit Einsatzszenarien in Stollen beschäftigt. Dies ist nicht verwunderlich, da im Siegerland noch bis weit in das vergangene Jahrhundert Bergbau betrieben wurde. Zahlreiche alte Stollen durchziehen heute noch die Siegerländer Berge. An diesem aktuellen Dienstabend galt es nun, zunächst das Gelände um den Stolleneingang möglichst blendfrei auszuleuchten. Dazu nutzten die Helferinnen und Helfer sogenannte Powermoons und Strahler auf Stativen.
Parallel dazu bereitete sich eine zweite Gruppe auf den Einsatz im Stollen vor. Da der Wernsbergstollen im Inneren einen sogenannten Bruch aufweist, also eine ganz oder teilweise eingestürzte Stelle, sollten die THWler möglichst bis dorthin vordringen und die Situation unter Tage erkunden. Dabei war besonders wichtig herauszufinden, wo genau der Bruch zu finden ist. Darüber hinaus sollte die Erkundung zeigen, ob diese Stelle noch gefahrlos ohne Atemschutzgeräte erreichbar ist.
Nach Einrichten der Atemschutzüberwachung betrat dann 1 Trupp den Stollen. Ausgerüstet mit einem speziellen Messgerät konnte so zunächst die Strecke bestimmt werden, die noch gefahrlos ohne Atemschutzgerät begangen werden kann. Ab dieser Grenze ging es dann unter Atemschutz weiter. Dabei diente ein zweiter, voll ausgerüsteter Trupp als sogenannter Sicherungstrupp. Im weiteren Verlauf wurde das Vordringen für die Einsatzkräfte deutlich mühsamer. Zwei Engstellen mussten durch Absetzen der Atemschutzgeräte vorsichtig überwunden werden und ständig war mit Stolperfallen auf dem Weg zu rechnen. Dazu kamen noch die trotz Beleuchtung schwierigen Lichtverhältnisse und das Wasser im Stollen. Dennoch gelang es den THWlern, den Bruch zu lokalisieren. Mittels Laserscanner wurde die Position bestimmt und über die unter Tage extra eingerichtete Funkverbindung weitergegeben.
Nach Abschluss der Erkundung konnten somit den Verantwortlichen des Wasserwerks präzise Informationen übergeben werden, die bei einer weiteren Bearbeitung oder gar Beseitigung des Bruchs wertvolle Hilfe leisten können.
Wir bedanken uns beim Wasserwerk Brachbach e.V. und allen Beteiligten für das Vertrauen und die für uns sehr gute, realitätsnahe Ausbildungs- und Übungsmöglichkeit.
Bericht: THW Siegen, Christian Mroz
Fotos: THW Siegen, Christian Mroz